Schulkirche
Architektur formt Menschen, um es mit Albert Schweitzers Worten zu formulieren: „Erst bauen Menschen Häuser, dann formen die Häuser Menschen“.
Der Kirchenraum ist als Versammlungsort für Feiern im Jahreskreis eine wichtige Einrichtung in St. Ursula. Gebaut zwischen Konvent- und Schulgebäude bildet sie das Zentrum der Anlage und ist somit auch der Mittelpunkt - das Herzstück.
Im Eingangsbereich zur Kirche befindet sich ein Ziegel aus dem Geburtshaus der heiligen Angela in der Wand eingemauert, er fungiert als „Grundstein“ für das Maurer Kloster.
Wie im gesamten Gebäudekomplex finden sich somit auch in der Kirche Spuren vom alten Ursulinenkloster in der Johannesgasse, die den Brückenschlag der fast vierhundertjährigen Ordenstradition von der Vergangenheit in die Gegenwart bilden.
Im Zuge des Klosterneubaus in Wien-Mauer Anfang 1960 ist die Klosterkirche von die Architekten Guido Gnilsen und Erwin Eisenhofer (ebenfalls Architekten der Glasenbacher Ursulinenkirche) speziell nach Aspekten ursulinischer Spiritualität konzipiert worden: Die Schiffslegende der Heiligen Ursula lässt sich in der schiffsbugförmigen Ausgestaltung des Altarbereichs erkennen. Im lichtdurchfluteten Altarraum mit seinem modern gestalteten Altar befindet sich in der zentralen Sichtachse auf einem schlichten Metallkreuz ein barocker Korpus, der ebenso wie die links davon aufgestellte Marienstatue aus dem alten Ursulinenkloster in der Johannesgasse stammt.
Im vorderen Teil des Kirchenschiffes waren die klassisch gestalteten Kirchenbänke ursprünglich für die Schulkinder bestimmt, der hintere Bereich mit seinen modern gestalteten Einzelplätzen diente früher als Chorgestühl für die Nonnen. Die Empore wurde früher von Sängern und externen Besuchern genutzt.
Durch die lichte Architektur, die durch die vorwiegend in liturgischen Farben mit Betonglasmosaiken ausgestalteten Kirchenfenster wirkt der Kirchenraum hell und freundlich.
An der Seitenwand befinden sich die zum Taufgedächtnis verwendeten Worte aus Psalm 51,9 „Asperges me Domine, hyssopo et mundabor“ („Entsündige mich mit Yssop Herr, dann werde ich rein“).